Ein Film von Lisa Eder
© 2007 / 43 min (dt.+franz.) / Digi Beta / 16:9 / Stereo
Mark Jago fährt seit Wochen durch den Busch. Im Mai, wenn die Regenzeit zu Ende ist, laufen in Namibia die Fangaktionen für Wildtiere auf Hochtouren. Auf den ersten Blick scheint es ein Widerspruch, dass wir Elefanten, Nashörner und Giraffen jagen, sie betäuben und damit großem Stress aussetzen, obwohl wir für ihr Wohlergehen und Überleben verantwortlich sind", sagt er. Doch nur so lassen sich auf Dauer gesunde Tierbestände gewährleisten.
Der 49jährige Brite ist der Tierarzt von Etosha, dem berühmten Nationalpark im Norden Namibias. Bereits vor hundert Jahren gegründet, gehört er zu den ältesten der Erde. Doch Etosha ist beileibe keine heile Welt: auch hier konkurrieren Löwen, Nashörner, Zebras, Elefanten und Giraffen mit den Menschen und ihrem Vieh um Land, Wasser und Nahrung. Umso wichtiger ist es, die Anwohner ins Management des Parks einzubeziehen. "Nur, wenn die Bevölkerung freiwillig mitmacht", sagt Mark Jago, "kann der Schutz der Wildtiere von Dauer sein. Ein lebendes Nashorn bringt mehr als ein totes, das muss allen klar werden."
Gemeinsam mit zwanzig Rangern kämpft er sich im Jeep durch das Dornengestrüpp. Die Zeit drängt, denn endlich haben sie die Herde Giraffen gesichtet, die umgesiedelt werden soll. Nun wechselt Jago in den Hubschrauber und schießt schließlich vom Helicopter aus mit dem Betäubungsgewehr auf die Giraffen. Später werden sie in einer anderen Zone des Parks wieder ausgesetzt. "Mit solchen Aktionen wollen wir die genetische Vielfalt erhalten", erklärt Jago. "Wir fangen Wildtiere aber auch zu Forschungszwecken. Nur so können wir ökologische Zusammenhänge erkunden und die Artenvielfalt erhalten." Der Erfolg gibt den Verantwortlichen Recht: Namibia kann sich seiner Vorreiterrolle beim Tier- und Naturschutz in ganz Afrika rühmen. Der Bestand vom Aussterben bedrohter Arten wie etwa dem Breitmaulnashorn ist seit Jahren stabil.
Der Film begleitet Mark Jago und eine Gruppe von Rangern bei ihren halsbrecherischen Einsätzen im unwegsamen Gelände.
"