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Serie: Nomaden

Auf dem Rücken der Pferde

Beschreibung

Ein Film von Thomas Wartmann
© 2007 / 43 min (dt.+franz.) und 52 min (engl.) / Digi Beta / 16:9 / Stereo

„In Kirgistan habe ich meine Mission gefunden“, sagt die französische Pferdenärrin Jacqueline Ripart. Die 54-jährige hofft, in den abgelegenen Regionen der Tien Chan Berge in Kirgistan die letzten Exemplare der vom Ausstreben bedrohten kleinen, zähen Pferde zu finden, mit denen Dschingis Khan einst Zentralasien eroberte.

Unter den Sowjets wurde das zierliche Kirgisenpferd mit größeren russischen Rassen zu produktivem Schlachtfleisch „verzüchtet“. Traditionelle Pferderennen und Reiterspiele wurden ebenso abgeschafft wie die umherziehenden Barden und ihre Musik. Dies war ein tiefer Einschnitt in die kulturelle Identität der Kirgisen, die behaupten, ihre Söhne könnten reiten, bevor sie laufen lernen. Seit dem Ende des Kommunismus versuchen sie nun wieder Anschluss an alte Nomadentraditionen zu finden.

Der Film begleitet die Pferdeexpertin Ripart bei ihren Bemühungen, die Zucht des kirgisischen „Urpferdes“ neu zu beleben. Damit Stuten und Hengste wieder zusammenfinden, veranstaltet sie am Bergsee Issyk-Kul alljährlich ein großes Reiterfestival. Berittene Bogenschützen, Bänkelsänger und die Jagd mit Adlern und Hunden gehören ebenso zum Programm wie der Ringkampf auf Pferden und Ausdauerrennen.

Regisseur Thomas Wartmann dokumentiert die Vorbereitungen zum Festival 2006 und porträtiert den jungen Pferdetrainer Odiz. An ihm und seinem zweijährigen Kirgisenhengst „Prix“ hängen die Hoffnungen seines ganzen Dorfes. Ein weiterer Protagonist ist der alte Abdillajan. Acht Kinder und sechzehn Enkelkinder hat er mit seiner Ehefrau Olga. Der ganze Hirtenclan, der den Sommer auf der Hochalm in der Jurte verbringt, lebt für den Pferdesport: Die Söhne spielen leidenschaftlich Kok-Buro, eine Art Pferdefußball, bei dem eine geköpfte Ziege die Rolle des Balls übernimmt. Und Tochter Asyyl, ist die Favoritin beim „Kiz Kumai“, beim „Mädchen fangen“. Den Männern, die versuchen, ihr im gestreckten Galopp einen Kuss aufzudrücken, wird sie wohl wieder auf dem schnellsten Rappen der Familie entkommen — nur um dann zu wenden und ihre Gegner — so will es die Spielregel — mit der Reitpeitsche zu traktieren.

 

Credits

Buch und Regie: Thomas Wartmann
Kamera: Alexander Hein
2. Kamera: Cathérine Farvacques, Artiom Kholod
Ton: Akjol Bekbototov
Schnitt: Verena Schönauer
Tonmischung: Hans R. Weiss
Musik: Ludwig Eckmann, Winfried Zrenner
Produkionsleitung: Markus Breimaier
Produkionsassistenz: Anna Brass
Aufnahmeleitung: Almaz Kemelov
Produzent: Thomas Wartmann
Redaktion: Ulrike Becker, SWR, und Gabriele Conze, WDR

Eine Koproduktion von Filmquadrat, Südwestrundfunk & Westdeutschem Rundfunk
in Zusammenarbeit mit ARTE.

 

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