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Serie: Cities by the Sea - Season 2

Tel Aviv

Beschreibung

Dokumentarfilm | 2017 | HD | 44 Minuten

Ohne die Anbindung ans Meer wäre Tel Aviv nie entstanden. Einst war die Stadt der rettende Hafen für Juden aus der Diaspora, heute reißt der Strom freiwilliger Zuwanderer nicht ab. Jerusalem betet, Haifa arbeitet und Tel Aviv tanzt, sagt man in Israel. Lifestyle, Kreativität und Individualität sind die Visitenkarte von Tel Aviv.
 
Der Film zeichnet ein facettenreiches Bild von Israels zweitgrößter Stadt, deren Name so viel wie „Hügel des Frühlings“ bedeutet. Tel Aviv wurde buchstäblich auf Sand gebaut, nachdem jüdische Familien 1909 mit Muscheln vom Strand die Parzellen ausgelost hatten, auf denen sie die ersten Häuser errichteten. Die Stadt wuchs schnell. Nazi-Verfolgung, stalinistische Bedrohung und Anfeindungen in arabischen Ländern machten sie zum Zufluchtsort für Juden unzähliger Nationalitäten. Heute liegt das Durchschnittsalter der rund 400.000 Einwohner bei 29 Jahren, die Lebenserwartung bei über 80 Jahren. Konkurrenz und Leistungsdruck sind hoch. Wer mithalten will, nimmt sich einen PersonalTrainer.
Zu den Begegnungen, die Regisseur Thomas Wartmann in seinem Film erzählt, gehört die aus Russland immigrierte Maria Pomerantz. Die Bodybuilderin erzielt Spitzenhonorare, in dem sie ihre Kunden quält - Männer und Frauen mit Übergewicht, aber auch junge Leute, die sich fit machen, bevor sie zur Armee gehen.
Die Sicherheitsstandards der immer wieder von terroristischen Anschlägen heimgesuchten Stadt sind hoch. Dennoch ermöglichten die Behörden dem Filmteam spektakuläre Luftaufnahmen von Tel Aviv und gewährten Einblick in den War-Room, ein multimedial ausgerüstetes Krisenzentrum drei Stockwerke unter der Erde. Sicherheitschef David Aharony ließ sich einen Tag lang bei seiner Arbeit begleiten und behielt einen kühlen Kopf, als während der gut besuchten „Gay Pride Parade“ eine Terrorwarnung einging. Aber die Tel Aviver haben auch ganz gewöhnliche Sorgen; um die kümmern sich zum Beispiel die „Gassi Geher“ von DogMen, einem jungen Unternehmen, das den rund 80.000 Hunden der Stadt einen allumfassenden Service vom Friseurbesuch bis zum „Dogsitting“ in der Wohnung bietet. Weitere Protagonisten der Doku sind ein orthodoxer Rabbi, der zusammen mit seinen Anhängern zu Technomusik auf Verkehrsinseln tanzt, der Chef einer Start-Up-Schmiede in Ramat Hachayal, dem israelischen Silicon Valley, und die renommierte Architektin Yael Moria. Mit dem Umbau des Dizengoff-Square, einem zentralen Platz der Stadt, will sie den Tel Avivern das Gefühl wieder geben, in einem gemeinsamen Wohnzimmer zu leben.
Tel Aviv ist auch ein Paradies orientalischer Kochkunst. Auf dem Karmel Markt, wo die Auswahl am größten und die Waren immer frisch sind, begegnet der Film der Restaurantbesitzerin Nanuchka Shrier. Die Feinschmeckerszene Tel Avis ist anspruchsvoll und Gourmetköche werden verehrt wie Stars. Der neueste Trend ist die vegane Küche. Als die aus Georgien stammende Nanuchka vor zwei Jahren beschloss, Fleisch von ihrer Speisekarte zu verbannen, prophezeiten viele ihrem Restaurant das Aus. Aber bis heute wird im „Nanuchka“ jeden Abend zu Life-Musik auf den Tischen getanzt.

 

Credits

Regie: Thomas Wartmann
Kamera: Marcus Winterbauer
Schnitt: Verena Schönauer
Musik: Nils Kacirek, Milan Meyer-Kay
Regieassistenz: Kerstin Horner
Produktion: Filmquadrat.dok GmbH
Redaktion: Ulrike Becker, SWR

 

 

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