Serie: Kampf um Amazonien
Ein Film von Ilka Franzmann
© 2010 / 43 min (dt.+franz.) und 52 min (engl.) / HD / 16:9 / Stereo
„Das Internet ist unsere Waffe. Mit Pfeil und Bogen kämpfen wir längst nicht mehr“, sagt Benki Piyako, Häuptlingssohn der Ashaninka im brasilianischen Amazonasregenwald. „Nur wenn wir vernetzt sind, sind wir auf unserem Territorium in Sicherheit.“ Die Ashaninka leben im brasilianisch-peruanischen Grenzgebiet. Ihre Region ist reich an wertvollem Tropenholz und lockt regelmäßig illegale Holzfällertrupps an. Wo die Indianer sich der Holzmafia in den Weg stellen, werden ihre Dörfer überfallen und die Menschen getötet oder verjagt.
Das änderte sich, als vor einigen Jahren eine brasilianische NGO begann, isoliert lebende indigene Völker mit Internet-Stationen auszustatten. Seitdem können die Regenwald-Bewohner Behörden gezielt um Hilfe bitten. Illegale Holzfäller werden jetzt gefasst, weil innerhalb kürzester Zeit Militär und Polizei per Helikopter im Indianergebiet eintreffen und Rohstoffpiraten auf frischer Tat ertappen. Der Kampf um die Rechte der indigenen Völker bekam einen entscheidenden Auftrieb, und vor allem die Ashaninka machten Schlagzeilen, weil sie vorlebten, wie sich Indianertraditionen mit modernem Bewusstsein und der Verantwortung für die Umwelt vereinen lassen.
Heute sorgen die beiden Häuptlingssöhne Benki und Moises Piyako dafür, dass immer mehr Indianergemeinden mit Internet ausgestattet werden. Sie gründeten außerdem eine Umweltschule, in der sie Methoden nachhaltiger Landwirtschaft lehren, machten ihre Dörfer wieder autark, begannen mit Wiederaufforstung und fanden Verbündete in den Organisationen, die sich seit dem Umweltgipfel von Rio verstärkt in Brasiliens Großstädten gründeten.